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Borderline...

Huuaaarrrrg. Sprechen Sie diesen Menschen nicht an. Reichen Sie ihm Kaffee. Warten Sie. Das ist jetzt wirklich zu früh. Wir brechen die Zelte im Krügerpark ab und begeben uns auf den Weg Richtung nördlichem Ausgang bei Parfuri. Wir müssen heute so früh aufbrechen, weil wir fast 600 km Wegstrecke auf nicht mehr so guten Straßen sowie den Grenzübergang Beitbridge vor uns haben. Dieser Grenzübertritt hat das Potential für sehr sehr lange Wartezeiten. Kurz nach dem Aufbruch, wir haben ja noch 50 km im Krügerpark und schauen trotzdem noch nach Tieren, stehen zwei Autos links am Straßenrand Ein Leopardenweibchen liegt relaxed am Straßenrand zwischen zwei Büschen, sie nimmt keinerlei Notiz von uns. Ihr Blick ist auf ein Wasserrohr gerichtet, welches unter der Straße durchführt, eventuell sind Warzenschweine darin. Nach einer Minute steht sie auf und schleicht zur Öffnung des Lochs, welche drei Meter von uns entfernt ist. Anscheinend lohnt es sich nicht, denn sie trottet von dannen. Der dritte Leopard, die Guides können es nicht fassen, das ist Rekord.


Leopard, entspannt.

Auf der restlichen Strecke im Park kommen Sekretär und Elen-Antilope zu unserer Sammlung dazu. Kurz vor Ende des Parks wechselt die Vegetation zu sehr schönen Bäumen, zwischen denen sich allerlei Tiere tummeln, ein Wasserlauf ist in der Nähe. Überhaupt ist es im Park viel zu trocken und die Elefanten haben schon zahlreiche Wälder verwüstet. Lokal gesehen ist die Population einfach sehr groß und die brauchen alle etwas zu fressen.


Ein Sekretär schreitet durch die Steppe


Die entfernte Verwandschaft hat Hunger

Eine Gruppe Paviane zieht durch den Busch. Gerade mal 8 Millionen Jahre ist es her, dass sich in der Evolution unsere Wege getrennt haben, und diese Tiere (?) zu beobachten, fühlt sich ganz speziell an.


Der Elefant ist medium-amused, uns zu sehen

Vor der Grenze kaufen wir in einer hochmodernen Shopping-Mall ein, wir müssen Vorräte für drei Tage bunkern. Die Mall könnte fast 1:1 mitten in Europa stehen, nebendran ist alles „Afrika“. An der Grenze steigen wir aus dem Bus, zunächst müssen wir aus Südafrika „auschecken“, bevor wir in Simbabwe einreisen. Wir wechseln aus einem Gebäude in eine Schlange mit ein paar Hundert Leuten in 3-4 Reihen. Eine Reihe wird dann komplett wieder ins Gebäude geschickt, die Willkür ist groß und die Grenzbeamten scheinen die ihnen verliehene Autorität gerne auszunutzen. Nach etwa einer Stunde sind wir durch, der Beamte möchte wissen, was „Thank you“ auf deutsch heißt, ich sage Danke und bin offiziell ausgereist. Die Einreise nach Simbabwe wird von Scouts assistiert, hier klappt alles und nach insgesamt 2 Stunden sind wir über die Grenze. Zahlreiche Simbabwer nehmen große Strapazen auf sich, um im billigeren Südafrika ein paar Dinge zu kaufen, die sie dann in Simbabwe wieder verkaufen. Die simbabwische Währung unterliegt einer dramatischen Inflation und jeder versucht irgendwie ein Auskommen zu haben.


Markttreiben in Zimbabwe

Die Straße in Simbabwe wird gleich schlaglöchriger, die Menschen freuen sich, wenn sie unseren Bus sehen und winken; insbesondere Schulkinder strahlen und winken um die Wette. Die Landschaft wird hügeliger, und auch wenn gerade in den Städten alles sehr ärmlich wirkt, sieht man doch zahlreiche Rundhäuser mit Garten und Vieh, zumeist Rinder und Ziegen. Wahrscheinlich kommen die Menschen in dieser Gegend soweit ganz gut über die Runden und hoffentlich kommen sie nicht auf die Idee, dem Lockruf der Großstadt zu folgen. Dort wirkt es nicht mehr ärmlich wie hier, sondern elend. Wir kommen nach Einbruch der Dunkelheit am Nationalheiligtum Great Zimbabwe an und schlagen die Zelte zwischen alten großen Bäumen auf, in der Wiese sitzen kleine Spinnen, deren Augen im Licht der Taschenlampe reflektieren. Ein schönes Lagerfeuer erleuchtet die sternenklare Nacht. Nachts um 11 gehen plötzlich hinter den Büschen Lichter an. Die Häuser waren vorher schon da, aber erst jetzt wurde der Strom wieder eingeschaltet und man kann sie sehen.


Milk way in Afrika

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