Heute werden wir nicht vom Elefanten geweckt, dafür rufen in der Ferne Löwe und, YES!, wieder Kaffernhornraben. Leider ist es zu weit, um es aufzuheben, aber ich genieße diesen gutturalen Laute. Wir machen noch ein Abschlußgamewalkchen vor uns; heute geht es mehr um Pflanzen und Bäume. Plötzlich Geschrei: JENS, JENS, komm schnell! Ich greife das Telegespann und renne zu den anderen. Ein anderer Hippobulle hat sich in das Revier von Mr. Übellaune begeben; dieser ist nicht gewillt, sein Wohnzimmer ohne Kampf herzugeben und sprintet aus dem Wasser. Und ja, es ist Sprint, zwar in der XXL-Klasse, aber es ist erstaunlich, was er für einen Speed draufkriegt. Ich sehe den Rivalen gerade noch ins Gebüsch abbiegen und unser Nachbar hinterher. Kurze Zeit später schlendert er gemächlich zurück, anscheinend hat er diesmal gewonnen. Er hat eine kleine Schramme an der Seite, in der Madenhacker sitzen; diese säubern zwar ihre Wirtstiere von Zecken und ähnlichem Getier- bedienen sich aber durchaus auch am Wird selbst. Zwar nur kleine Portiönchen, aber sie halten die Wunden offen und die Heilung dauert länger. Und das vor dem ersten Kaffee, ein Wachmacher sondergleichen!
Beim Gamewalk erzählt Julius einiges über ein paar Baumarten und deren Nutzung, er erklärt außerdem, wie früher die Hippojagd von statten ging. Es wurde eine Grube auf dem Hippopfad ausgehoben, die mit Zweigen und Sand abgedeckt wurde. Die Grube wurde so konstruiert, dass das Hippo kopfüber in die Grube fiel und sich das Genick gebrochen hat. Wenn es wirklich tot war, wurde es seitlich ausgegraben und dann gab es natürlich Fleisch im Übermaß.
Ich liebe unsere Sprache. Wo sonst kann man die Worte Leberwurstbaumauswahl, Hippofallenbauskizze und Hippopotamusgenickbruchssimulation einfach so erfinden, und jeder versteht es?
Auf einem Ameisenhügel machen wir ein paar Poserfotos, unter anderem Tanjas Zeigeklassiker.
Als sich eine Gruppe Elefanten in unsere Richtung nähert, gehen wir doch relativ zügig zurück. Julius erzählt noch, dass man für alles in Botswana eine Lizenz braucht, selbst für den Verkauf von Miniholzhippos-bürokratischer als bei uns! Er erklärt einiges zur Guideausbildung, und so wie ich es verstehe, ist er der Vorsteher der botswanischen wildlife-Guides, mal schaun, ob ich ihn im Netz finde. (edit: Nö.)
Wir beladen dann wieder unsere Boote, die Mädels haben unsere Zelte inzwischen abgebaut, und es geht zurück zum Hafen.
Hier findet man die Position unseres Camps (Dank an Janni, der hat das auf seinem Blog gepostet!): https://www.google.com/maps/@-19.6375514,23.4242872,866m/data=!3m1!1e3
Auch diese letzte Fahrt ist wieder meditativ, ich erspähe noch einen Uhu im Adlernest und genieße es noch mal, durch die engen Kanäle zu treiben.
Nachdem die Boote ausgepackt sind, gibt es zum Abschluß den Froschtanz. Ich muß sagen, auch wenn es touristisch aufbereitet ist, machen die Bayee das wirklich toll. In keinem Falle ist es weit weg von ihrem ursprünglichen Leben.
Charles gibt mir noch seine Postadresse; vielleicht klappt es irgendwie, dass jemand ihnen auf einem Laptop die Bilder, Filme und Videos zeigt.
Teil 2 des Tages (Helikopterflug über das Delta) kommt in einem Extrapost
ความคิดเห็น