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Sehstärke

This is another day in Africa, Abschied


Mein neuer Totemvogel am letzten Morgen, Gelbschnabeltoko

Auch hübsch!

Um 6 Uhr morgens fahren wir los, knapp 600 km inklusive Grenze Botswana-Südafrika liegen vor uns. Nach kurzer Fahrt treffen wir an einer Tankstelle auf Viktor, er ist unser neuer Betreuer von Sunway, der die letzten km mit der Gruppe übernimmt. Es wird Zeit, sich von Clinton und Ishmael zu verabschieden. Tränen fließen, so wollten wir das alle nicht. Clinton will nach Gaborone in die Hauptstadt, Ishmael nach Kasane, dort ist es evtl. leichter, über die Grenze zu kommen. Wir wünschen den beiden viel Glück für ihre schwierige Reise und fahren melancholisiert weiter. Der Grenzübertritt läuft schnell und reibungslos und vorbei an Safari-Farmen geht es zurück nach Johannesburg. Der Großteil unserer Gruppe fliegt heute schon, wir sind noch eine Nacht in der Rivonia-Lodge. Warum weiß ich auch nicht so genau, evtl. war es die Sorge, den Flieger zu verpassen. Die Abschiede gehen schnell von statten, eine tolle Gruppe löst sich schnell auf. Wir werden als letzte in die Lodge gebracht und gehen in das uns schon bekannte house-lokal zum Essen. Die Rap-Bar gegenüber versucht, lautstärkemässig noch einen draufzusetzen, hier tobt das Leben. Ein 600-Gramm Tomahawk-Steak bietet einen würdigen Abschluß, wir gehen ins Hotel.


Vorgartenidyll

Um 16.00 Uhr geht unser Transfer zum Flughafen, ich finde heraus, dass in der Nähe das Liliesleaf-Museum zu finden ist. Die Dame von der Rezeption meint, tagsüber sei es völlig sicher, sich zu Fuß zu bewegen, wir machen uns auf den knapp 2 km langen Fußweg. Vorbei an hermetisch abgesicherten Villen mit Betonmauern, Stacheldraht und Elektrozaun geht es voran. Ich weiß nicht, ob ich so leben möchte, in einer Oase des vermeintlichen Glücks umrahmt von Armut und Gewalt.


Schöner Wohnen

Villa mit Aussicht

Beste Lage, unverbaubarer Blick

Fast wie in Schliersee

Auf gute Nachbarschaft

Bei uns gibt´s nur Kuh-Zäune

Das Museum handelt von der Festnahme der ANC-Führungsriege um Nelson Mandela, die Anfang der 60er Jahre in der Farm konspirative Treffen unter dem Deckmantel einer weiß geführten Farm abhielten. Mandela selbst war schon 1962 verhaftet worden, hielt sich aber auch zwischenzeitlich auf der Farm auf. Der ANC plante damals, auch mit Waffengewalt, einen Aufstand gegen das weiße Apartheidsregime. Durch eine Razzia auf eben dieser Farm wurde die Bewegung 1963 stark zurückgeworfen, nicht nur Mandela verbrachte fast 30 Jahre im Gefängnis, auch viele andere teilten sein Schicksal. Das Museum ist topmodern und sehr informativ, besuchenswert. Die Bilder im Museum aus der damaligen Zeit erinnern doch sehr stark an das dunkelste Kapitel unserer deutschen Geschichte.


Mahnmal im Liliesleaf-Museum

Aufruf zum bewaffneten Widerstand gegen das Apartheidsregime (also das Plakat, nicht Tanja :-) )

Schmugglerbus

Interessierter Tourist

Kinderdankesbriefe an Mandela

Visitors

Waffenschmuggelbuszeigerin zeigt Waffenschmuggelbus

Spionagekamera

Freeeeeeeeee Nelson Mandela!

Interessant ist, dass auf den Bildern der protestierenden schwarzen Bevölkerung auch relativ viele Weiße zu sehen sind, es war damals wohl nicht allen recht, was die rassistische Regierung da angerichtet hat. Mögen die Südafrikaner es hinbekommen, ihre Zukunft unter der gerechten Verteilung der Ressourcen für alle Bürger, egal welcher Hautfarbe positiv zu gestalten!

Wir dinieren in einer leicht ranzigen Shisha-Bar, und um 16.00 Uhr geht der Transfer zum Flughafen. Alles pünktlich, alles ok, wie den ganzen Trip hindurch. Als Bonmot sitzen im Minibus das Beschwerdepärchen aus der Nosmile-Gruppe, mit aufgestellten Nackenhaaren überstehen wir aber auch diese Hürde. Wir gehen im Flughafen noch ein wenig Souvenirs shoppen, im Flughafen Johannesburg sehe ich das allererste Mal ineinem Flughafenshop geschmackvolle einheimische Kunstgegenstände, das kann man weiterempfehlen!


Souvenirshop

Beim Abflug hat man schön Sicht über den Großraum Johannesburg/Pretoria, um 21.00 Uhr ist alles hell erleuchtet. Man sieht dann auch ziemlich genau, ab wann wir Simbabwe überfliegen, da ist es nämlich stockdunkel, Strom ist ja immer erst ab 23.00 Uhr.


Jo´burg bei Nacht

Wir haben einen sehr sehr netten Steward und ich kriege sogar eine ordentliche Mütze Schlaf hin, um dann pünktlich zum Sonnenaufgang über dem italienischen Festland wieder am Fenster zu kleben. Mir wird der Blick auf unseren fantastischen Planeten nie langweilig, die teilweise wolkenverhangenen Alpengipfel in der Morgensonne bieten ein würdiges Abschiedspanorama für diesen unglaublichen Urlaub.


Italia!

und immer immer wieder geht die Sonne auf

Unsere Alpen

erhabener Blick

Ein Gletscher

Das Inntal

Wolken und ein kleiner Halo

Schöne Berge, was für ein Morgen!

Wolkenstau am Alpennordrand

Wolkenkante

Starnbergersee, Ammersee?

Blick Richtung Heimat

Erding und Kronthaler Weiher

Afrika packt Dich auf viel mehr Ebenen, als ich es vorher gedacht hätte. Gesagt haben es ja alle, aber solche Erfahrungen muss man halt selber machen. Gekommen waren wir ja hauptsächlich wegen der Tierwelt, aber mitgenommen haben wir auch den Eindruck der liebenswerten, freundlichen Menschen, die oft trotz der prekären Situation, in der sie sich befinden sehr freundlich sind und von deren Lebensmut- und Freude man sich mehr als eine Scheibe abschneiden kann. Das, was uns in Deutschland manchmal als Problem erscheint, ist vielleicht gar nicht so schwerwiegend, wie wir uns das immer denken. Wir haben ein Dach über dem Kopf, haben immer Zugang zu Wasser, Essen, Strom, einer sehr guten medizinischen Versorgung und wir haben alle einen Job.

Ich hoffe, Ihr hattet ein wenig Freude, uns auf unserem Abenteuer im südlichen Afrika zu begleiten, wir hatten eine unglaubliche Zeit und wir werden wiederkommen! Ich würde mich freuen, wenn Ihr hier unter dem Bericht Kommentare, Fragen, Anmerkungen postet, vielleicht entsteht ja eine kleine Diskussion, Danke :-)

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